Montag, 10. September 2018

Rezension "Du wolltest es doch"


[Werbung/Rezensionsexemplar]
Louise O'Neill – Du wolltest es doch
Erscheinungsdatum: 25. Juli 2018
Erhältlich als: Gebundene Ausgabe/ebook
Verlag: CarlsenVerlag
Seitenanzahl: 336
Preis: 18,00/12,99 (Kindle)
Übersetzer: Katarina Ganslandt
Klappentext/Inhaltsangabe
Emma ist hübsch und beliebt, die Jungs reißen sich um sie. Und sie genießt es, versucht, immer im Mittelpunkt zu stehen: Das Mädchen, das jeden herumkriegt. Bis sie nach einer Party zerschlagen und mit zerrissenem Kleid vor ihrem Haus aufwacht. Klar, sie ist mit Paul ins Schlafzimmer gegangen. Hat Pillen eingeworfen. Die anderen Jungs kamen hinterher. Aber dann? Sie erinnert sich nicht, aber die gesamte Schule weiß es. Sie haben die Fotos gesehen. Ist Emma wirklich selber schuld? Was hat sie erwartet – Emma, die Schlampe in dem ultrakurzen Kleid? 

Meine Meinung
Die Protagonistin Emma wacht nach einer Party vor ihrem Elternhaus auf und kann sich nicht wirklich an viel von der vorigen Nacht erinnern. Doch alle anderen wissen es. Im Internet sind Fotos von Emma, wie sie anscheinend bereitwillig mit verschiedenen Jungs auf der Party Sex hat. Doch Emma weiß es nicht mehr...

Das Buch behandelt ein Thema, was leider immer noch totgeschwiegen wird bzw. Einfach zu wenig behandelt wird. Natürlich hat jeder schon von solchen Übergriffen gehört, egal ob es der Nachbarort oder auch ein anderes Land war. In manchen Ländern sind Vergewaltigungen leider an der Tagesordnung.

Mit Emma wurde ich nicht warm. Ich fand sie als Protagonistin einfach nur unsympathisch. Vielleicht sollte dies so vermittelt werden, da sie von ihren Eltern so erzogen wird das Schönheit einfach das Kapital ist. Leider tickt auch die Gesellschaft so.
Der Schreibstil ist unverblümt. Direkt ohne Umschweif. Genau das fand ich an diesem Buch gut gewählt. Es bringt nicht, die Tat schön zu umschreiben, dass macht es nicht besser.

Emma geht danach durch die Hölle. Viele sagen das sie selber Schuld an ihrer Vergewaltigung ist, da sie nicht abgeneigt war, kurze Kleidung zu tragen, Alkohol zu trinken und mit Jungs ins Bett zu gehen. Einige sehen sie als Täterin, die durch ihre Anzeige den eigentlichen Tätern, die Zukunft verbaut hätte. Zudem sucht sie, wie die meisten Opfer, die Schuld bei sich, eben weil es ihr auch so eingeredet wird. Man weiß nicht ob man wütend, enttäuscht oder einfach nur fassungslos seien soll. Es ist eine Achterbahn der Gefühle und Emotionen.

Obwohl ich sie nicht mochte, tat sie mir leid. Von den meisten ihrer Freunde wird sie ignoriert, im Internet bloßgestellt und auch andere geben ihr eine Mitschuld. Auch die Justiz ist da keine große Hilfe in dem Fall. Anstatt als Opfer einer Vergewaltigung wird sie als Täterin und Schuldige angesehen.


Fazit
Ein Buch mit einem schweren Thema das für viele Diskussionen sorgen wird.
4 von 5 Büchern


Anmerkung: "Du wolltest es doch" wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

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